Oder: Wie du deinen inneren Schweinehund an die kurze Leine nimmst
Wir kennen ihn alle:
Diesen einen Tag.
Okay, seien wir ehrlich – diese unzähligen Tage.
Du sitzt auf dem Sofa, Netflix fragt schon zum dritten Mal, ob du noch da bist, und dein Lernstoff liegt wie ein trauriger Witz auf dem Schreibtisch. Willkommen im Club der Prokrastinierer:innen. Eintritt frei, Motivation optional.
Aber hey – wenn du gerade diesen Artikel liest, bist du immerhin so weit gekommen, dir einzugestehen:
„Ich muss was tun. Ich WILL was tun. Aber mein Hirn sagt: Nope.“
Gut so. Denn jetzt bekommst du 7 einfache, faule, fast schon unverschämt machbare Tricks, wie du auch an diesen Tagen ins Lernen kommst. Ohne Esoterik, ohne Selbstoptimierungs-Wahnsinn – einfach mit einem Augenzwinkern und einem Schubs in die richtige Richtung.
1. Der 5-Minuten-Betrug: Fang einfach an (und hör wieder auf – wenn du willst)
Dein Gehirn ist ein faules Tier. Aber es ist leicht zu täuschen.
Sag dir:
„Ich lerne nur 5 Minuten. Mehr nicht. Ehrlich. Hand drauf.“
Was passiert? Du fängst an – und oft bleibst du doch länger dran. Warum? Weil der Anfang das Schlimmste ist. Danach läuft’s plötzlich… na ja, sagen wir: weniger schlimm.
Tipp: Stell dir einen Timer. 5 Minuten. Dann darfst du wirklich aufhören. Spoiler: Du wirst es meistens nicht wollen.
2. Mach’s dir unverschämt leicht
Du willst lernen – aber dein Schreibtisch sieht aus wie ein Schlachtfeld? Dein Laptop braucht 14 Minuten zum Hochfahren?
Das ist kein Lernproblem. Das ist ein Systemfehler.
Lernstoff griffbereit? Tabs geöffnet? Wasserflasche da?
Mach’s dir so idiotensicher wie möglich. Je weniger Reibung, desto eher legst du los. Dein Hirn liebt Abkürzungen. Gib sie ihm.
3. Lern wie ein Goldfisch: In Mini-Sprints
Konzentrierte Tiefenarbeit für 90 Minuten?
Klar, wenn du Elon Musk bist.
Für alle anderen gilt: Lern wie ein Goldfisch. Kurze Sprints, klare Pausen.
Die Pomodoro-Technik ist dein Freund:
25 Minuten lernen → 5 Minuten Pause.
Klingt kindisch? Funktioniert brutal gut.
Tipp: In den Pausen kein Insta, kein TikTok. Mach was echtes. Streck dich. Guck aus dem Fenster. Tanz zu einem dummen Lied. Hauptsache, dein Hirn darf kurz abschalten.
4. Nutze die Schamkraft: Sag jemandem, dass du lernen wirst
Nichts motiviert mehr als der Gedanke:
„Ich kann mich jetzt nicht blamieren.“
Sag deiner besten Freundin, deinem Mitbewohner oder deiner Instagram-Story:
„Ich lerne heute 30 Minuten Bio. Fragt mich später.“
Zack – aus dem faulen Gedanken wird sozialer Druck.
Und plötzlich hast du keinen Bock, dich zu rechtfertigen, warum du wieder bei Folge 9 von irgendeiner Serie gelandet bist.

5. Bestech dich selbst. Unverschämt.
Dein Gehirn ist käuflich. Nutze das aus.
Versprich dir was Geiles, wenn du lernst:
- 30 Minuten Mathe = 1 Folge deiner Lieblingsserie
- 3 Karteikarten = ein Stück Schokolade
- Lernziel erreicht = Pizza mit extra Käse
Mach dir ein Punktesystem. Wie ein Kind mit Aufklebern – aber halt für Erwachsene mit Kaffee und Lieferservice.
6. Mach’s peinlich schön: Lernzeug hübsch machen
Was kitschig klingt, funktioniert:
Ein schöner Notizblock. Bunte Marker. Ein aufgeräumter, cooler Arbeitsplatz.
Vielleicht sogar ein Timer, der aussieht wie ein Panda. (Warum? Weil’s süß ist. Punkt.)
Wenn dein Lernplatz aussieht wie ein Pinterest-Post, sitzt du automatisch lieber dort.
#ÄsthetikMotiviert
Klingt albern – ist aber ein echter Gamechanger.
7. Erlaube dir, richtig schlecht zu sein
Der größte Lernkiller ist Perfektionismus.
Du fängst nicht an, weil es „nicht der richtige Moment“ ist. Oder du „noch nicht bereit“ bist.
Newsflash: Du wirst nie bereit sein. Also leg los – unperfekt.
Mach Fehler. Schreib hässliche Zusammenfassungen. Denk durcheinander.
Das Ziel ist nicht, dass du perfekt lernst.
Das Ziel ist: DU LERNST.
Faulheit ist okay – aber Stillstand ist doof.
Du musst nicht jeden Tag motiviert sein.
Du darfst genervt, müde, unproduktiv und chaotisch sein.
Aber du kannst dir helfen, trotzdem loszulegen.
Mit Tricks. Mit Humor. Mit ein bisschen Selbstverarsche.
Und vor allem: mit einem liebevollen, aber bestimmten Arschtritt in die richtige Richtung.
Und wenn du das nächste Mal auf dem Sofa sitzt und „morgen fang ich wirklich an“ denkst –
lies diesen Artikel nochmal.
Oder schick ihn deinem inneren Schweinehund. Der braucht das.
Und jetzt los. 5 Minuten. Stell den Timer.
Der Rest ergibt sich. Versprochen.